Süffiges, dunkles Starkbier nach Belgischer Brauart mit Münchener-, Wiener-, Pilsener, Röst-malz und Zucker. In der aktuellen Version habe ich die Stammwürze auf 17°P angehoben und eine Klosterhefe gefunden die einen Restvergärungsgrad von 2,4°P packt. Dazu hat sich herausgestellt, dass Cascade Hopfen einfach perfekt zu diesem Bier passt. Dieses Starkbier besticht durch ein klassisches, mild-fruchtiges Hopfenaroma mit leicht lakritzig-medizinischem Abtrunk. Voller Oberkörper, mit einer Stammwürze von 17°P passt er zu deftigem Essen oder zum Abschluss eines erfolgreichen Tages. Obergärig gereift mit einem Alkoholgehalt von ca. 8%! BÄM!
Gärkeller Pro XL Projekt
Ich benötigte ein Upgrade im Gärkeller. Das Schleppen gefüllter 60l Fässer, sowie das Verlagern in wärmere – bzw. kühlere Umgebungen um die Temperatur zu halten war einfach zu umständlich. Daher hatte ich mir ja bereits einen modifizierten Getränkekühlschrank für die Keg’s zugelegt. Aber den kostbaren Platz nutzte ich ebenfalls für die Fermentation, vor allem im Sommer um Pils zu brauen. Aber auch im Winter um die Temperatur etwas anzuheben. (Ja – ein Kühlschrank kann auch heizen: Beleuchtung und Lüfter erzeugen Wärme die aufgrund der guten Isolierung zu einer Temperaturerhöhung führen). So passierte es im Winter, dass ich im Kühlschrank meine aktuelle Gärung durchführte und meine Keg’s draußen standen. Dann wurde es zu warm und ich musste den Kühlschrank wieder zum Kühlen nutzen. Nur wo lässt man dann die Keg’s? In Flaschen. Alles umdrücken und auf die häuslichen Kühlschränke verteilen. Nervig und außerdem ein sehr niedriger WAF (woman acceptance factor)! Also wurde es Zeit für ein neues Projekt: Eine professionelle Fermentierstation in der ich im Sommer, wie im Winter meine Gärung kontrolliert durchführen kann!
Meine Wahl fiel auf den recht preisgünstigen zylindrokonischen Gärtank von der Firma Klarstein – der „Gärkeller Pro XL“:

Jetzt galt es allerdings noch das Problem der Kühlung/Heizung zu lösen. Man könnte nun den passenden Kühleinsatz kaufen und in den Deckel montieren. Dazu einen sündhaft teuren Glykol Kühlapparat kaufen und wäre fertig. Die gekaufte Lösung erschien mir aber nicht optimal, zudem langweilig und teuer. Eine innenliegende Kühlschlange muss man ja auch nur wieder reinigen und nervt beim Handling. Zudem fehlt dann auch noch eine anständige Isolierung des Ganzen. Also kaufte ich noch einen weiteren Getränkekühlschrank, reparierte und reinigte diesen ausgiebig und baute dort einen Bock hinein. Dieser dient dazu die Last des gefüllten Gärtanks gleichmäßig auf die Seitenwände und den Boden zu verteilen.

Der obere Rahmen aus 6×4 Kantholz lässt sich herausziehen. Die unteren drei Stützen sind herausnehmbar. So kann man, bei ungeplanten Ereignissen / Katastrophen, besser sauber machen und hat zudem ausreichend Platz bei der Ernte der Hefe. Auf dem nächsten Bild habe ich noch die langen Beine montiert. Letztere habe ich aber wieder entfernt da ich (noch) keine Pumpe für die Würze einsetze und der Gärtank tiefer liegen muss als mein Braukessel.

So sieht das dann aus ohne die langen Stelzen:

Das Thermometer des Gärtanks ist leider nicht mehr ablesbar. Leider wurde das bei der Maßangabe des Herstellers nicht berücksichtigt. (schwache Leistung, Klarstein!) Aber das Wichtigste ist: ES PASST!
Nun schlauche ich vom Braukessel mittels Schwerkraft in den Gärtank und überwache diesen mit meinem Hydrom (Anleitung folgt). Die Wartung ist exzellent und komfortabel. Bestens isoliert und gekühlt, hat es den Charme ebenfalls als Lagerung für Keg’s oder Flaschen zu dienen. Ein wahres Multitalent!

Hopfenernte 2022
Und wieder hat ein edler Spender mich mit wannenweise Hopfen versorgt! Nach zwei Tagen hatte ich soweit alles getrocknet und vakuumiert. Das reicht für ein Jahr Doc Pils! Danke nochmal!
Meine Pflanzen aus der Hallertau sind auch recht gut gewachsen, sodass ich dieses Jahr auch schon eine kleine Ernte einfahren konnte. Beim Ernten lernt man den Hopfen erst richtig kennen. Unterschiede im Aroma und Harzgehalt hat man buchstäblich auf der Hand! So habe ich auch gleich meine Favoriten gefunden. Ich freue mich schon darauf die Ernte im Laufe des Jahres zu verbrauen.
BIO
Jetzt auch noch BIO? -Ja!
In den Anfangszeiten hat es ja noch keinen Sinn gemacht mit teuren Bioprodukten zu arbeiten. Das wäre zu schade gewesen, da man den ein- oder anderen Versuch in den Sand setzt. Schließlich kostet biologisch angebautes Malz das doppelte. Trotzdem gehe ich diesen Schritt – um die biologische Landwirtschaft zu unterstützen und weniger chemisch belastete Biere zu genießen. Das tut auch der Gesundheit gut! Schließlich ist Bier, abgesehen vom enthaltenen Alkohol, ein gehaltvolles und gesundes Getränk! Den passenden Hopfen dazu, werde ich zukünftig selber im Garten anbauen und frei jeglicher Chemie aufziehen, ernten und darren. Dazu in Kürze mehr…

Kegging
Seit ca. 4 Monaten habe ich stetig mein CO2 Equipment aufgerüstet und nehme nun langsam Abschied von der Flaschengärung. Nun fülle ich direkt nach der Gärung in Edelstahlfässer (Keg’s) ab und karbonisiere das Bier nachträglich mit CO2.
Die Vorteile: bessere Prozesskontrolle, längere Haltbarkeit, geringerer Platzbedarf im Kühlschrank, Zeitersparnis.
Mittelfristig werde ich dann auch wieder in der Lage sein, Flaschen unter Gegendruck aus meinen Fässern zu befüllen. Somit ist dann der Bodensatz in den Flaschen Geschichte!

Hopfenernte
Ein edler Spender aus Krainhagen hat für mich seinen kompletten Hopfen geerntet welcher seit Jahren in seinem Garten gedeiht! Daraufhin habe ich direkt ein Grünhopfenbier gebraut und den frischen Hopfen als Aromahopfen eingesetzt.
Dabei ist es allerdings etwas kniffelig den perfekten Zeitpunkt der Ernte zu erwischen. Es sollte reichlich gelber Staub (Lupulin) in den Blüten vorhanden sein, jedoch noch keine Bildung von Kernen statt gefunden haben. Letztere würden den Geschmack und die Schaumstabilität des Bieres negativ beeinflussen. Wenn ihr also schon kleine Weintraubenkerne in den Blüten findet, welche schon etwas ausgeprägt sind – dann ist es schon zu spät. Zeitpunkt der Ernte ist meist Ende August/Anfang September. Das hängt von der Region ab in der ihr wohnt, sowie der Anbaulage und der Art des Sommerwetters. Genau deshalb schwankt auch der Wert der Alphasäure bei jeder Ernte mit.

Den restlichen Hopfen habe ich dann im Backofen für zwei Stunden bei 70°C Umluft auf einem Backblech gedarrt:

Danach gepresst und einvakuumiert:

Danach im Gefrierschrank für weitere Versuche eingelagert.
Die Menge eines Backbleches ergeben ca. 50g (!) Aber das sollte für einen Sud mit 20l reichen. Wie hoch der Alphasäurengehalt ist, kann ich nur durch ausprobieren feststellen. Wenn man mit 10% rechnet, ist die Gefahr einer Überhopfung eher gering. Mal schauen was passiert. Werde die Tage ein Pils komplett mit diesem Hopfen brauen. Er hat ein wunderbar blumig zitroniges Aroma, ist sehr harzig und gelblich. Falls jemand noch Hopfen in seinem Garten entdeckt – so bin ich gerne bereit mich diesem anzunehmen…..
Neue Brauanlage
Nachdem meine alte Anlage den Geist aufgegeben hat musste ich, früher als geplant, auf eine neue, professionellere Anlage umsteigen. Alle kommenden Sude werden nun darauf gefahren. Als Elektroniker und bekennender Technik Enthusiast entspricht das jetzige Equipment nun meinen Ansprüchen. Das wird sich in der Qualität und im Geschmack wieder spiegeln – versprochen. Auf die Zukunft!
Hallo liebe Besucher/innen und Bierliebhaber/innen!

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